Die Lukas-Ikone
Birgt ein vergessenes Kloster auf dem Monte Mario in Rom die älteste Marienikone der Welt, geschrieben vom Evangelisten Lukas? Der Autor und Journalist Paul Badde, der schon das Tuch von Manopello entdeckt hat („Das göttliche Gesicht“, Rezension
online) nimmt die Lesenden mit auf eine spannende Reise, die ihn zur wohl ältesten Ikone Roms, möglicherweise gar der Christenheit führt. Im lebendigen Stil einer Reportage schildert er, wie es dazu kam, dass er sich auf diese Suche begab, und welche Wege und Umwege nötig waren, bis er mit seiner Frau vor dem Bildnis der „Advocata“ stand. Er taucht tief in die Kirchengeschichte und in die Geschichte der Ikonenmalerei (in der orthodoxen Kirche spricht man von „schreiben“) ein und kommt in den letzten Kapiteln zu dem Schluss, dass der Evangelist Lukas diese Ikone während des Apostelkonzils in Jerusalem geschrieben haben muss. Dafür führt er gute Argumente an, beweisen in einem modernen wissenschaftlichen Sinn lässt sich das nicht. Das ist auch gar nicht nötig, denn Badde schreibt nicht nur über ein Bild, das ein Fenster in die geistliche Welt öffnet und das eine faszinierende Geschichte hat, sein Buch ist selbst ein engagiertes Glaubenszeugnis, packend geschrieben und lässt dennoch Skeptikern ihren Raum. Sehr empfehlenswert!
Christoph Holzapfel
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Lukas-Ikone
Paul Badde
Christiana (2024)
272 Seiten : Illustrationen
fest geb.