Die Spur des Bösen
Der evangelische Theologe und freie Journalist Fabian Maysenhölder analysiert tödliche Vorfälle im Umfeld neureligiöser Gruppen und Sekten und analysiert deren Umstände. Wann endet Fanatismus in solchen tödlichen Katastrophen für Einzelne oder
für ganze Gruppen und welche Umstände führen dazu? Mit diesen Fragen befasst sich der Autor seit 2017 auch schon in seinem Podcast "secta.fm". In einem ersten Kapitel geht es um die Frage, wie Sekten und neureligiöse Gruppen zu definieren sind und welche ihrer Züge als problematisch einzustufen sind. Auch die Fragen, warum Menschen sich von einer Sekte angezogen fühlen, wird beispielhaft dargestellt. Das zweite Kapitel enthält Berichte von 10 realen Verbrechen mit einer jeweiligen kurzen Einordnung des Geschehens durch den Autor. Im dritten Kapitel teilt der Autor seine Erkenntnisse zu religiösem Fanatismus, indem er die Vielschichtigkeit dieses Phänomens erklärt. Seine These ist, dass nicht Weltanschauungen, Religion oder Ideologie für sich genommen der Grund für tödlichen Fanatismus sind, sondern extrem ausgelegte Dogmen oder Glaubensmuster, die in bestimmten Konstellationen negative Einflüsse auf Individuen ausüben können. Die Frage nach der Prävention von religiösem Fanatismus und Extremismus wird zum Schluss in aller Kürze thematisiert. Dieses sorgfältig recherchierte Buch mit einem weiterführenden Quellenverzeichnis ist allen zu empfehlen, die sich aus beruflichen Gründen mit diesem Thema auseinandersetzen.
Lioba Speer
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Spur des Bösen
Fabian Maysenhölder
echt EMF (2024)
255 Seiten
kt.