Gòrdón
Die allerfiesesten Gänse der Welt haben einen Club, in dem sie sich einmal im Monat treffen. Der fieseste von allen ist Gordon. Sofort nach dem Aufwachen fängt er an, sich Gemeinheiten auszudenken. Die schreibt er auf eine Liste und macht sich dann
auf den Weg, um sie in die Tat umzusetzen. Er öffnet im Zoo den Tigerkäfig und schickt Schwein Anton dorthin, er schlägt anderen das Eis aus der Hand und lacht dann auch noch, als sie ausrutschen. Als er gerade ein Baby anschreien will, kommt Schwein Anton – der zuvor fast vom Tiger gefressen worden wäre – und schenkt Gordon eine Blume. Völlig ratlos, was er damit machen soll, vergisst er sogar, das Baby anzuschreien und stellt die Blume zuhause in eine Vase. Am nächsten Tag ist irgendwas anders. Gordon kann sich gar nicht richtig auf seine Gemeinheiten konzentrieren. Schuld ist die Blume. Gordon fragt die Gänse im Club der fiesen Gänse um Rat. Als Anton nicht wie geplant in ein Loch fällt, das die fiesen Gänse gegraben haben, fragt Gordon ihn, warum er ihm die Blume geschenkt hat. Antons Antwort lässt Gordon erneut ratlos zurück. Noch dazu umarmt Anton Gordon auch noch. Gordon gerät mächtig ins Grübeln und muss feststellen, dass nicht seine Gemeinheiten mutig sind, sondern Anton, der sich ihm, dem fiesesten Fiesling der Welt, in den Weg gestellt hat und nett zu ihm war. Am Ende lernt Gordon nicht nur, sich zu entschuldigen, sondern hat auch seinen ersten echten Freund. – Dieser Comic-Roman ist nicht nur tierisch witzig, er vermittelt auch eine wichtige Botschaft und das, ohne belehrend zu wirken. Er zeigt, wie wichtig ein wertschätzendes Miteinander ist und dass es sich lohnt, eigene Verhaltensweisen zu reflektieren. Er zeigt, wie schwer es sein kann, sich zu ändern und sich zu entschuldigen, aber auch, dass es sich lohnt. Mit wenig Text und vielen Illustrationen ist dieses kurzweilige Buch für alle geeignet, die gerne lustige Tierabenteuer lesen.
Ulla Hittmeyer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Gòrdón
Alex Latimer ; aus dem Englischen von Kathrin Köller
ueberreuter (2024)
105 Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8