end of story
„Eine blühend schöne Engländerin; eine dahinwelkende Tochter. Ein weitläufiges Haus. Ein Teich mit Koikarpfen und eine gewaltige Treppe“ - das sind die ersten Eindrücke, die die New Yorker Geschichtensammlerin Nicky Hunter hat, als sie nach
fünf Jahren Briefkontakt endlich vom populären Krimischriftsteller Sebastian Trapp in sein Haus nach San Francisco eingeladen wird, um seine Memoiren zu verfassen. Das große Rätsel, welches über allen schwebt, ist das spurlose Verschwinden von Trapps erster Ehefrau Hope und dem gemeinsamen Sohn Cole an einem Silvesterabend vor mehr als zwanzig Jahren. Die krimibegeisterte Nicky ist vom berühmten Autor fasziniert und hofft, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, indem sie auch Interviews mit den übrigen Familienmitgliedern wie Trapps zweiter Ehefrau Diana, seiner Tochter Madeleine, seiner Schwester Simone und seinem Neffen Freddy führt. Als dann die schöne zweite Ehefrau ermordet im Teich mit den Koikarpfen aufgefunden wird, spitzt sich die Tragödie zu. Ein Spiel beginnt zwischen dem todgeweihten Schriftsteller und der vermeintlichen Interviewerin, die später ihre wahre Identität offenbart - in einer abrechnenden Szene am Meer. Hier legt der umstrittene Autor (persönliche Kritiken nach seinem Erstling) eine Hommage an die klassische Kriminalliteratur mit zahlreichen Zitaten aus Büchern von Agatha Christie, Raymond Chandler, Arthur Conan Doyle u.a. vor, die zunächst gemächlich dahin plätschert und nicht so recht in Fahrt kommen will. Da braucht es schon ein gewisses Durchhaltevermögen, um die Auflösung zu erreichen. Die entpuppt sich als unwirkliche Abrechnung – dabei etwas zu sehr konstruiert. Aber für Krimiliebhaber:innen sicher lesenswert.
Karin Steinfeld Bartelt
rezensiert für den Borromäusverein.

end of story
A. J. Finn ; Deutsch von Christoph Göhler
blanvalet (2024)
526 Seiten
kt.