Friedensreich Hundertwasser
Als Fritz Stowasser 1928 in Wien geboren, versteht es der einzelgängerische Bub als halbjüdischer Hitlerjunge den Holocaust und auch den "Endkampf" um Wien zu überleben. Die Kunst hilft ihm, die traumatischen Ereignisse zu verarbeiten. Nach einem
kurzen Zeichenunterricht an der Wiener Akademie ersetzt er 1949 das "100" bedeutende slawische "sto" seines Familiennamens durch das deutsche Zahlwort. Er wird zum Globetrotter und Kosmopoliten. Es entstehen seine typischen Gemälde und (drucktechnisch immer mehr ausgetüftelten) Grafiken mit den ornamental-dekorativ verschlungenen Linienzügen. Hundertwasser entwickelt sich weiter zum (selbst ernannten) "Propheten" und Ökopionier, tritt mit skandalträchtigen Aktionen und Manifesten an die Öffentlichkeit. Aus diesem Antrieb heraus entsteht auch seine "nachhaltige", "grüne Architektur", die missverstanden und umstritten bleibt. Am 19. Februar 2000 stirbt der Rastlose an Bord der Queen Elizabeth 2 bei der Überfahrt von Neuseeland nach Europa. - Ab mittleren Beständen zu empfehlen.
Lothar Altmann
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Friedensreich Hundertwasser
Georgia Illetschko
Prestel (2012)
126 S. : überw. Ill. (überw. farb.)
fest geb.