Die Farbe von Zitronen

Mama, eine Keramikkünstlerin, gibt Eisha ein Stück Ton. Daraus formt das Kind einen Gegenstand, der einer Zitrone ähnelt, umso mehr, weil sie ihn gelb anmalt. Diese Frucht macht Eisha glücklich. Sie erinnert sie an den Vater vor einem Sommer. Seitdem fehlt er. Während des Spielens zerbricht das Objekt in viele Stücke. Große Traurigkeit befällt die Kleine beim Anblick der Scherben. Die Mutter nimmt ihre Tochter auf den Schoß und erklärt, dass man im Leben immer wieder Liebgewonnenes verliert, indem es zerbricht. Gemeinsam heben sie die Scherben auf. Obwohl sie die Zitrone nicht mehr heil machen können, wickeln sie sorgfältig einen Faden um jedes einzelne Bruchstück und verbinden sie zu einer Kette. Die letzte verbliebene Scherbe will die kleine Künstlerin dazu verwenden, am nächsten Tag etwas Neues zu kreieren. - Ganz wenige Worte reichen, um dem Leser diese Parabel vom Verlieren, Zerbrechen, von Liebe und Weiterleben anschaulich zu machen. Dass Eisha ihren Papa verloren hat, ist ein großer Einschnitt. Dass sie eine Mutter hat, die versteht und den richtigen Impuls setzt, ist ein Segen. Weitere tröstliche Botschaften spiegeln sich in den beeindruckenden Illustrationen auf verhalten koloriertem Hintergrund. Vor- und Nachsatzpapier zeigen verschiedene Tonformen; dass die Hauptfiguren von dunkler Hautfarbe sind, gibt dem Bilderbuch-Debüt der afrikanischen Künstlerin eine stimmige Note. Allen Büchereien sehr empfohlen.