Ellea und die Stadt
Ellea lebt auf einer einsamen Insel. Doch sie wohnt nicht wie alle anderen Affen in der großen Stadt. Sie lebt allein auf einem Baum inmitten der Natur. Sie genießt die Ruhe, fühlt sich aber manchmal auch einsam. Die Affen in der Stadt sind immer
sehr beschäftigt - mit Arbeit, Zoom-Calls, Workouts. Eines Nachts wacht Ellea auf und sieht ein Feuer in der Affenstadt. Sie beschließt, die anderen zu warnen, obwohl sie sich eigentlich vor der Stadt fürchtet. Die grauen Stadtaffen wundern sich über Ellea, die mit ihrem rosa Fell ganz anders aussieht als sie selbst, und glauben ihr nicht. Bis der alte Affe Oskar die Stadtaffen dazu bringt, endlich ihren Blick von den Handys loszureißen. Als sie den Ernst der Lage begreifen, flüchten sie zu Elleas Baum, obwohl sie sich eigentlich vor diesem Baumriesen fürchten. Oskar erzählt ihnen von früher, als er auch hier gewohnt hat und es noch viel mehr Bäume gab. Die Stadtaffen ziehen in Elleas Baum mit ein. Sie frieren und fühlen sich fremd. Doch schon bald wächst ihnen ein ebenso rosiges Fell, wie Ellea es hat, und sie genießen es, sich ausruhen zu können und schmieden Pläne, wie sie die Stadt neu aufbauen könnten. - Dieses Buch zeigt auf kindgerechte Art, wie wir Erwachsenen oft vor lauter Arbeit kaum noch etwas anderes sehen und wie Kinder die moderne Arbeitswelt wahrnehmen. Es zeigt die Unterschiede zwischen Stadt- und Landleben auf. Und es zeigt, wie wir Menschen die Natur ausbeuten. Die Verschiedenheit der beiden Welten, die hier aufeinandertreffen, wird durch die farbliche Gestaltung der Bilder hervorgehoben. - Ein sehr gelungenes und in sich stimmiges Buch, das verschiedene Generationen dazu anregt, ins Gespräch zu kommen über die heutige Arbeitswelt, den Klimawandel, verschiedene Lebensweisen und die Angst vor Fremdem.
Ulla Hittmeyer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Ellea und die Stadt
Clemens Bruno Gatzmaga ; illustriert von Ana Popescu
Karl Rauch (2023)
[64] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5