Veronica und der Teufel

Durch Zufall gelangte die italienische Historikerin Fernanda Alfieri bei ihren Recherchen im Archiv der Jesuiten in Rom an die Akten zu einem Fall von Exorzismus im Jahre 1834: Die junge Veronica Hamerani, eine Tochter aus gutem römischem Hause liegt Veronica und der Teufel krank in ihrem Bett und ist offensichtlich vom Teufel besessen, der sie immer wieder heimsucht und aus dem Mund der eigentlich strenggläubigen Katholikin spricht und in ihrem Körper sein Unwesen treibt. Ihre Familie zieht zwei Jesuiten hinzu, die mit Placet des zuständigen Bischofs versuchen, einen Exorzismus zu vollziehen. Mit absoluter historischer Akribie und fachlicher Professionalität schafft es Alfieri, den Fall aufgrund der Dokumente zu rekonstruieren. Dabei geht es ihr nicht hauptsächlich um die Darstellung eines besonders spektakulären Falles von Exorzismus. Sie untersucht auch die Resümees der behandelnden Ärzte, beleuchtet den gesamten familiären Hintergrund und enthüllt auch den biographischen Hintergrund und die Weltanschauungen der beteiligten Priester. Herausgekommen ist eine hervorragende, perfekt dokumentierte wissenschaftliche Studie über einen Fall von Teufelsaustreibung, und auch die historische Dokumentation der italienischen Gesellschaft am Übergang einer von Volks- und Aberglauben geprägten Welt zur Moderne, einer Zeit, wo Wissenschaft, Glauben und Volkstradition miteinander streiten und die soziale und politische Entwicklung prägen. Für größere Bestände.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Veronica und der Teufel

Veronica und der Teufel

Fernanda Alfieri ; aus dem Italienischen von Friederike Hausmann und Stefanie Römer
wbg Theiss (2023)

368 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751425
ISBN 978-3-8062-4496-0
9783806244960
ca. 34,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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