Tage mit Ida

Als Susanne Ida zum ersten Mal begegnet, spürt sie sofort, dass zwischen ihr und der interessanten Unbekannten mehr steckt als ein willkürliches Aufeinandertreffen zweier Fremder. Und tatsächlich: Die Frau mit dem langen weißen Zopf und dem bunten Tage mit Ida Schultertuch behauptet, ihre von ihrer Mutter verschwiegene Tante zu sein, die nach dem Tod der jüdischen Mutter als junges Mädchen bei ihrem Vater, dessen Frau und den Halbgeschwistern lebte, bis sie schließlich nach Schweden geschickt wurde, um vor den Nazi geschützt zu sein. Warum aber hat Susannes Mutter nie etwas von Ida erzählt? Es beginnt die Suche nach Antworten und damit auch eine Reise in die Vergangenheit. - Ein ruhig geschriebener Roman, der sich viel mit dem Thema Vergangenheit, aber auch Familie beschäftigt. Abwechselnd wird aus Susannes und Idas Blickwinkel erzählt. Beide Frauen haben ihr eigenes Päckchen zu tragen: Susanne ist unglücklich in ihrer Ehe und fühlt sich verloren in ihrem Alltag, weiß sich zeitweise nur mit Wein von ihren Sorgen abzulenken. Ida wiederum will nach langer Zeit ohne Kontakt zur Halbschwester Frieden mit dem Vergangenen schließen. Es kommen Erinnerungen auf, das Alte scheint die Gegenwart einzunehmen, aber auch Neues entsteht. Und mit dem Neuen endet auch der Roman und entlässt den Leser mit einem positiven Gefühl wieder zurück in den Alltag. Das Buch eignet sich für jeden, der Lust auf ein entspanntes und unaufgeregtes Leseerlebnis hat.

Vera Lang

Vera Lang

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Tage mit Ida

Tage mit Ida

Hiltrud Baier
Krüger (2020)

314 Seiten
kt.

MedienNr.: 601289
ISBN 978-3-8105-3070-7
9783810530707
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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