Botschafter des Lebens

Caroline Ring besucht besondere Bäume an ihren Standorten in deutschen Städten. Sie schildert den Weg zu ihnen und erzählt aus deren Geschichte, vor allem wann und warum sie einst an diesem Standort gepflanzt wurden. Sie berichtet über deren Gesundheitszustand und Lebensbedingungen. Schadstoffe wie Hundekot, Streusalz und Abgase sowie verdichtete Erde und zu wenig freier Boden über den Wurzeln erschweren den Bäumen das Leben. Außerdem erfährt der Leser Besonderheiten zu den jeweiligen Baumarten. So überlebten Ginkgobäume die Atombombe in Hiroshima. Und in Dresden wächst seit 300 Jahren eine Pomeranze in einem Holzkübel, um im Winter in die schützende Orangerie wechseln zu können. Dinosaurier liefen bereits im Schatten von Tulpenbäumen. Caroline Ring besucht Exemplare dieser vielseitig verwendbaren und robusten Bäume in Oldenburg. Für den Judasbaum sind heiße Temperaturen und trockene, karge Böden perfekte Lebensbedingungen. Seine purpurroten, essbaren Blüten wachsen direkt aus dem Holz. Und Waldkiefern liefern im Rahmen eines Forschungsprojektes in Erlangen Messdaten, um die Auswirkungen von Großwetterlagen zu beobachten. Die Stadtbäume filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft und produzieren Sauerstoff. Im Sommer spenden sie Schatten und kühlen ihre Umgebung. Für die Menschen in der Stadt ist diese sichtbare Natur sehr wohltuend und gesund. Am Ende des Buches animiert eine Liste mit Wegbeschreibungen und den genauen Standorten dazu, die Bäume zu besuchen. Allgemein sehr empfehlenswert.