Love is for losers

Silvester wird für die 15-jährige Phoebe zum Desaster, denn ausgerechnet ihre beste Freundin Peggy hat an dem Abend nur Augen für ihren Freund. Phoebe hat für diese hormongesteuerte Verirrung kein Verständnis, doch das Gefühl "abserviert zu werden" kennt sie gut. Seit ihrer Kindheit wird sie von ihrer Mutter bei Patentante Kate untergebracht, wenn Mama im Auftrag der "Ärzte ohne Grenzen" in Krisengebieten unterwegs ist. Auch jetzt fährt sie für ein halbes Jahr nach Syrien, Phoebe bleibt bei Kate. Nun liebt Kate Patentochter Phoebe sehr und zeigt ihr das auch. Außerdem behandelt die knapp 40-jährige Frau den Teenager mehr wie eine Freundin, auch wenn sie ihre Erziehungsverantwortung sehr ernst nimmt. Die beiden sprechen sehr viel miteinander und Phoebe erfährt um das Geheimnis ihres Vaters und weshalb ihre Mutter so viel unterwegs ist. Als Phoebe dann auf Emma trifft, erlebt sie selbst die hormongesteuerte Verirrung und muss sich eingestehen, dass Dagegen-Wehren keine Option ist. Das sehr nahe an der Lebenswelt der Teenager angesiedelte Stück ist anrührend, auch wenn die Hauptdarstellerin dies nicht gerne hören würde. In kleinen Tagesberichten, die immer mit "Datum, #, Titel" beginnen, erzählt Phoebe von Anfang Januar bis Anfang August, wie sie mit der Situation klarkommt. Dabei ist die Sprache direkt und deutlich, wird aber nie ordinär oder flach. Die Erzählerin Elise Eikermann trifft genau den Ton der frustrierten Teenagerin, die anderen Personen sind mit Mathilda Book, Inga Reuters, Julia Nachtmann, Bernd Stephan u.v.a. sehr gut und ausdrucksstark besetzt. Für alle Büchereien uneingeschränkt zu empfehlen.