Endland

Noah und Anton leisten ihren Wehrdienst an der wieder gut befestigten Außengrenze zu Polen. Sie sollen "Invasoren" (das neue Wort für Flüchtlinge) daran hindern, das Land zu betreten. Während sich Anton mit den Zielen der "Nationalen Alternative" identifizieren kann, entstammt Noah einer Familie mit hohen sozialen und ökologischen Idealen. Er taucht unter, betätigt sich als Hacker und deckt Stück für Stück andere Informationen über die NA auf. Fana lebt in Äthiopien und träumt von einem anderen Leben. Sie will Ärztin werden und so ihrem Land helfen. Auf gefährlichen Wegen gelangt sie nach Europa. Während Fana auf ihrem Weg zum Ziel in Berlin ankommt, treffen sich die beiden anderen - jetzt sind sie die Flüchtlinge! - in Addis Abeba. - Immer abwechselnd berichten die drei Hauptfiguren (übrigens durch hervorragende Sprecher ideal besetzt!). So werden die unterschiedlichen Standpunkte und die Entwicklung ganz genau abgebildet. Der Autor mutet seinen Figuren ebenso wie den Hörerinnen und Hörern eine harte Story zu. Endland ist wieder auf dem Weg in eine nationalistische Diktatur. Viele Parolen und "Regierungsziele" erinnern an die Sprüche aktueller rechtspopulistischer Gruppierungen. Von "Lügenpresse" bis hin zum Bild von Flüchtlingen als Schmarotzern ist alles dabei. Doch die drei Figuren müssen nicht nur ein hartes Leben meistern, sondern erscheinen auch mit ihren Träumen und Sehnsüchten sehr lebendig. - Ein starkes Stück mit einer starken Botschaft. Sehr wichtig!