Die Akte Hürtgenwald
Im Mai 1956 kommt der Industrielle Heinrich Vandenberg III im Gressenicher Wald nahe Stolberg ums Leben. Der Wald ist ein Teil des Hürtgenwaldes, der in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs heftig umkämpft war. Angeblich ist Vandenberg auf eine Mine aus der damaligen Zeit getreten. Kommissar Straubinger wurde von Köln in die Eifel strafversetzt und muss Akten sortieren. Als er auf die Akte zu diesem Fall stößt, ist sein Interesse geweckt. Die Ermittlungen führen ihn nach Stolberg (bei Aachen), wo er nach den Hintergründen der damaligen Ereignisse sucht. Es stellt sich heraus, dass in der Gegend ein Blindgänger der ferngelenkten Fallbombe, einer von Hitlers "Wunderwaffen", aufgefunden wurde. Ihre geheime Bergung 1956 ist es, die schließlich mehrere Morde mit sich bringt. - Kreutzers Hauptfigur wird als humorvoller Bayer gezeichnet, ansonsten erfährt man wenig über den Kommissar. Der Fall ist komplex aufgebaut und an vielen Personen festgemacht, sodass die Ermittlungen überwiegend aus Verhören bestehen. Lutz Kreutzer versteht es, die Fakten scheibchenweise zu präsentieren. Dadurch und durch immer wieder eingestreute Rückblenden, gelingt es ihm, die Spannung aufrechtzuerhalten. Die Charaktere sind nicht besonders vielschichtig gezeichnet, aber doch plastisch und einprägsam skizziert. Ein unterhaltsamer Krimi aus dem Rheinland.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Akte Hürtgenwald
Lutz Kreutzer
Gmeiner (2021)
347 Seiten
kt.