Knapp am Herz vorbei

Mit der überraschenden Entlassung aus dem Gefängnis beginnt die Biografie des legendären Bankräubers Willie Sutton. In diesem Roman blickt Sutton auf sein Leben zurück, als zwei Journalisten über ihn schreiben möchten. Der Autor nutzt das Gespräch mit den Journalisten, um die offizielle Biografie des legendären Bankräubers und Volkshelden wiederzugeben. Dazwischen fügt er fiktive Erinnerungen Suttons an verschiedene Stationen seines Lebens ein: Kindheit im irischen Viertel New Yorks, Liebe und Verrat. Damit gelingt ihm eine spannende psychologische Studie des Menschen, der Millionen mit seinem Auftreten als freundlicher Räuber begeisterte, der nur von denen nahm, die genug hatten, und nie einen Schuss abfeuerte. Sutton wurde von der Bevölkerung zu einem modernen Robin Hood stilisiert - hier nutzt der Autor seinen Protagonisten um die ewige Macht von Gier und Geld zu zeigen. War Sutton nun ein echter Verbrecher oder nur durch seine ausweglose Situation als verachteter Ire dazu gezwungen? Hat ihn nur die Liebe dazu gebracht, seine kriminelle Karriere zu beginnen? Oder machten ihm Planung und Durchführung seiner Raubzüge einfach nur Spaß? Sutton war intelligent, belesen und hatte ein Herz für andere Unterprivilegierte. Aber rechtfertigen solche Eigenschaften Gesetzesbrüche? Es sind spannende Fragen, die das (Hör)buch aufwirft und die psychologisch Interessierte an die Geschichte des berühmten Bankräubers fesseln können.