Herbst der Entscheidung

Daniel, ein 17-jähriger Abiturient in Leipzig aus einem linientreuen Elternhaus, soll sich im Herbst 1989 vor dem Studium für den dreijährigen Armeedienst verpflichten. Verunsichert kommt er in Kontakt mit der Leipziger Bürgerrechtsszene und schließt sich dieser an. So erlebt er ausgehend von der Nicolaikirche die ersten Montagsdemonstrationen, die Gründung des Neuen Forums und weitere sich überschlagende Ereignisse mit und kämpft, politisch erwacht, selbst aktiv für einen Wandel in der DDR. Nach dem plötzlichen Mauerfall nimmt die Friedliche Revolution aber rasch eine Entwicklung in Richtung Einheit, der sich auch Daniel nicht verschließen kann. Die Person des Daniel ist fiktiv, aber die Geschehnisse sind dank der Autorenschaft eines Wissenschaftlers der Leipziger Nebenstelle des Hauses der Geschichte eng an die Wirklichkeit des Herbstes 1989 und der in Leipzig handelnden Akteure angelegt. Auch zeichnerisch ansprechend umgesetzt, bietet dieser besonders auch für den Geschichtsunterricht geeignete Comic für Jugendliche und Erwachsene einen frischen Einblick in die Ereignisse an diesem zentralen Ort der Friedlichen Revolution. Eine Verbreitung in vielen Büchereien ist zu wünschen.