Winterkinder

In den 1990er Jahren als freier Korrespondent für britische Zeitungen in Moskau tätig, erfährt Owen Matthews, dass sein Großvater mütterlicherseits 1937 "in den Händen von Stalins Geheimpolizei zu Tode kam." Das tragische Schicksal der eigenen Winterkinder Familie steht für ein unmenschliches Regime, unter dem auch Matthews Mutter Mila leiden musste. In staatlichen Heimen aufgewachsen, erlebt das an Knochenmarktuberkulose erkrankte Mädchen eine von Hunger, Kälte und Einsamkeit geprägte Kindheit. Umso intensiver empfindet sie als junge Frau das Glück, zu lieben und geliebt zu werden. Lediglich neun Monate Gemeinsamkeit sind Mila und dem in der britischen Botschaft tätigen Marvyn vergönnt. Da der gebürtige Engländer eine Zusammenarbeit mit dem KGB ablehnt und 1963 die Sowjetunion verlässt, lebt die Liebe in Hunderten geschriebener Briefe weiter. Nach hartnäckigen und einfallsreichen Bemühungen des jungen Mannes erteilen die sowjetischen Behörden 1969 die Genehmigung zur Eheschließung. - Die außergewöhnliche Liebesgeschichte seiner Eltern bettet Owen Matthews in die durch den Kalten Krieg bedingten politischen Entwicklungen ein. Indem er sich bezüglich seiner Gesellschaftsanalyse auch auf den Zusammenbruch des Sowjetimperiums bezieht, entsteht ein mehrere Jahrzehnte umfassendes Geschichtsdokument.

Kirsten Sturm

Kirsten Sturm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Winterkinder

Winterkinder

Owen Matthews
Graf (2014)

391 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 399179
ISBN 978-3-86220-045-0
9783862200450
ca. 22,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, SL
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