Ein Festtag

Jane Fairchild wird im Jahr 1901 geboren, sie wächst im Waisenhaus auf. Mit knapp 15 Jahren geht sie in Stellung bei einem sehr verständnisvollen Ehepaar, das ihr erlaubt, Bücher aus der hauseigenen Bibliothek zu lesen. Sie fördern damit Janes Intellekt, erlauben ihr die Entwicklung zu einer sehr verständigen jungen Frau. Zeitgleich entwickelt sich zwischen Jane und dem Sohn des benachbarten Gutsherren eine Liebschaft, die erst kurz vor seiner Hochzeit mit einer reichen Erbin durch den jungen Mann beendet wird. Während zu Beginn die sinnliche Begegnung der beiden jungen Leute im Vordergrund steht, dreht sich die Erzählung im weiteren Verlauf um den Werdegang Janes zur Schriftstellerin. Lebensnah und atmosphärisch dicht schildert der Autor die gesellschaftliche Wirklichkeit des britischen Königreiches nach dem Ersten Weltkrieg. Zu Anfang fällt es schwer, den Erzählstrang der älteren Frau und die Rückblenden in ihre Kindheit auseinander zu halten. Es lohnt sich jedoch, geduldig zuzuhören, denn die Figur der Jane gewinnt zunehmend Kontur und Charakter. Iris Berben spricht die Geschichte ruhig, ohne große Aufregung, besonders die detailreichen Schilderungen gewinnen durch ihre charakteristische Stimme Struktur und Farbe. Für aufmerksame und interessierte Hörer ist das Stück sehr empfehlenswert. Größeren Büchereien mit entsprechendem Publikum unbedingt zu empfehlen.