Zum Greifen nah
Zwei Personen kreisen umeinander: Da ist zum einen Sara Cross, die zu einem Einsatz gerufen wird und feststellen muss, dass ihr Kollege und Ex-Freund Billy gerade einen Mann (vermeintlich) in Notwehr erschossen hat. Im Kofferraum befindet sich ein großes Waffenarsenal. Zum anderen der schon ältere, kranke Morgan, der von seinem Drogenboss nach Florida geschickt wird, um eine Tasche mit viel Geld sicherzustellen. Offensichtlich hat Billy diese Tasche an sich genommen. War es tatsächlich Notwehr oder kaltblütiger Mord? So entwickelt sich eine rasante Geschichte, in die auch noch die Witwe des Erschossenen eingreift. Sara, die alleinerziehende Mutter eines kranken Sohnes, die sich redlich bemüht, einen guten Job abzuliefern, und Morgan, der sich ebenso redlich bemüht, seinem Boss das Geld wieder zu beschaffen, treffen schließlich aufeinander. Für beide empfindet der Leser Mitleid und weiß manchmal nicht, auf wessen Seite er sich stellen soll. Gerade daraus entwickelt sich ein besonderes Spannungselement. Beginn einer neuen Reihe um eine starke Polizistin? Allen Büchereien empfohlen.
Wilfried Funke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Zum Greifen nah
Wallace Stroby ; aus dem Amerikanischen übersetzt von Bernd Gockel
Pendragon (2020)
Sara-Cross-Krimi
355 Seiten
kt.