Die vergessenen Erfinder

In dieser vielschichtigen analytischen Darstellung unterzieht der Autor die immer noch vorhandenen negativen Ansichten über das Mittelalter einer entscheidenden Revision. Mit der Erfindung u.a. von Brille, mechanischer Uhr, Windmühle, Hochofen, Linse und vielen Arten von Maschinen legt diese Zeit die Fundamente für die moderne Wissenschaft. Vor allem sind es die mittelalterlichen Philosophen, die über arabische und byzantinische Quellen die Schriften der Antike entdecken und sie zur Grundlage ihres wissenschaftlichen Denkens machen. In den kenntnisreichen Kapiteln stellt der Autor nicht nur die bedeutenden Naturphilosophen und ihre Überlegungen vor, er beschäftigt sich auch ausführlich mit Thomas von Aquin, mit den Wirkungen von Alchemie und Astrologie, mit der Stellung der Kirche, die keinesfalls wissenschaftsfeindlich war, und mit dem Einfluss der mittelalterlichen Erkenntnisse auf Kopernikus und Galilei. Diese vielfach vergessenen Leistungen wieder ins Bewusstsein zu rücken, ist das Verdienst dieses gut lesbaren und spannenden Buches.