Zu zweit tut das Herz nur halb so weh

Isabelle ist eine neunzigjährige resolute Dame, die in der dunkelhäutigen Dorrie nicht nur eine gute Friseurin, sondern auch fast einen Tochterersatz hat. So bittet sie Dorrie, sie von Texas zu einer Beerdigung nach Cincinnati zu chauffieren. Auf ihrer langen gemeinsamen Fahrt beginnen die beiden Frauen aus ihrem Leben zu erzählen. Während Dorrie gegenwärtige Probleme mit ihrem Ex-Mann, ihren Kindern und ihrem neuen Freund plagen, erzählt Isabelle aus ihrem Leben in den 1930er Jahren. Als wohlbehütete Tochter wuchs sie in einer begüterten Arztfamilie mit farbigen Dienstboten in Kentucky auf. Als 17-jährige verliebt sie sich bedingungslos in Robert, den farbigen Sohn der Hausangestellten. Obwohl beiden bewusst ist, welchen Gefahren sie sich durch ihre Verbindung in einer Gesellschaft aussetzen, in der Farbige auf das Schlimmste diskriminiert werden, heiraten sie heimlich. Die nicht folgenlos gebliebene Verbindung wird jedoch getrennt und nun begibt sich Isabelle mit Dorrie auf die Spuren ihrer Vergangenheit und vertraut ihr das lange gehütete Geheimnis ihres Lebens an. Nina Petri ist die Sprecherin für Dorrie und gibt ihr eine herrlich burschikose Sprechweise, während Maja Schöne als alte ebenso wie als jugendliche Isabelle überzeugt. Eine gelungene Lesung, die alle Freunde sich langsam entwickelnder, fesselnder Liebesgeschichten überzeugen wird.