Am Abgrund balanciert es sich am Besten

Seit fast drei Jahren trauert Anna um ihren Mann Steven, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Ihre Freunde raten ihr, nach vorne zu schauen und wieder am aktiven Leben teilzunehmen, aber weder Töpfer- und Salsakurse noch Whiskyverkostungen können sie aus ihrem Trauerkokon herausholen. Sie vergräbt sich am liebsten unter ihrer Bettdecke. Als sie sich in einer besonders traurigen Stunde dazu hinreißen lässt, Stevens Handynummer zu wählen, um auf der Mailbox seine Stimme zu hören, meldet sich am anderen Ende ein Fremder. Ein Fremder, der bereit ist, ihr zuzuhören, der ihr Ratschläge gibt und ihr sagt, dass auch er einen Menschen verloren hat. Nicht nur für Anna, sondern auch für Brody am anderen Ende der Leitung werden die Telefonate mehr und mehr zu einer besonderen Art von Therapie und führen beide aus ihrer Trauer zurück ins Leben. Doch kann aus einer Freundschaft, die am Telefon begann, eine Liebe von Angesicht zu Angesicht werden? Die Geschichte von Fiona Lucas, die für ihre feinfühligen, herzerwärmenden Geschichten mit Tiefgang bekannt ist, wird von Svenja Pages gekonnt interpretiert. Der ruhigen, langsam erzählten Handlung lässt sich hervorragend an einem dunklen Winterabend bei einer Tasse Tee folgen. Gerne empfohlen.