Das Ende aller Leiden
Die Corona-Impfung hat die mRNA bekannt gemacht. Mit der Ribonukleinsäure als Überträger der genetischen Information für den Aufbau eines bestimmten Proteins in einer Zelle können Wissenschaftler auch neue Gentherapien entwickeln. Mit enthusiastischer Begeisterung schildern die Wissenschaftsjournalisten Edda Grabar und Ulrich Bahnsen den Siegeszug der RNA-Technologie, an dem Pioniere wie Steve Pascolo, Katalin Kariko und ihr Ehemann Ugur Sahin und viele andere äußerst ausdauernd gearbeitet haben. Sie preisen die vielfältigen zukünftigen Heilmöglichkeiten, wobei auch die Rückschläge benannt werden. Wissenschaftler/-innen gehen davon aus, dass mindestens die Hälfte aller Erbkrankheiten auf mRNA-Fehler zurückgehen. Wenn es gelänge, durch Blockierung eines RNA-Moleküls die Entstehung von Volkskrankheiten wie beispielsweise Muskel- oder Herzschwäche zu verhindern, hätte man weltweit Millionen von Menschen präventiv geschützt. Allerdings gelingt dies noch nicht bei allen Erbleiden. Mit mRNA-Therapie will man das Immunsystem gegen Krebswachstum mobilisieren, u.a. indem mRNA als Antikörper fungiert. Es wird ebenso an weiteren Impfungen gegen Bakterien und Viren gearbeitet. - Die beiden Wissenschaftsjournalisten haben gründlich recherchiert und für den Laien verständlich geschrieben. Pflichtlektüre für alle, die wissen wollen, wie die Medizin der Zukunft unser Leben verändern wird. Empfohlen für alle Bestände.
Gudrun Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Ende aller Leiden
Edda Grabar, Ulrich Bahnsen
Quadriga (2022)
268 Seiten
fest geb.