Die Rosa-Hellblau-Falle
Statt immer nur die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu betonen, sollte man nach Meinung der Autoren, die selbst drei Kinder haben, nach dem suchen, was alle verbindet, um dem Nachwuchs mehr als zwei Alternativen bei der Entwicklung einer individuellen Persönlichkeit bieten zu können. In pointiert geschriebenen und doch auch nachdenklich stimmenden Kapiteln wird die kindliche Lebenswelt auf geschlechtstypisierende Elemente untersucht, so beispielsweise die bewusste Geschlechtertrennung bei Konsumgütern, die geschlechtsspezifischen Ernährungs- und Körpernormen, unterschiedliche Sport- und Freizeitmöglichkeiten, Rollenklischees in den Medien, der Schule und auch in der Sprache. Schlussendlich führe Geschlechtertrennung zu einer Homogenisierung in der jeweiligen Gruppe, zu stärkerer Diskriminierung und Konkurrenz. Wichtig wäre aber, die Interessen und die Persönlichkeit der Kinder individuell zu betrachten, ohne sie mit eigenen Rollenvorstellungen zu vergleichen, denn nur so können Kinder ihr ganz persönliches Lebensglück finden, unabhängig vom Geschlecht. - Der Ratgeber kann eine gute Hilfe sein, Kinder frei von Geschlechterklischees zu echten Persönlichkeiten und Individuen zu erziehen.
Veronica Suttner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Rosa-Hellblau-Falle
Almut Schnerring ; Sascha Verlan
Kunstmann (2014)
255 S.
kt.