Am Ende die Nacht

Eine ausländische Prostituierte, ein Bordellbesitzer mit Ambitionen, eine alleinerziehende Mutter, die ihre Wohnung mit einer reiz- und erfolglosen Journalistin teilt, ein Politiker, von dem ein kompromittierendes Foto existiert, ein PR-Berater, der Am Ende die Nacht seine Triebe nicht im Griff hat, seine Ex-Frau mit extravagantem Vornamen und messerscharfem Geschäftssinn, eine überforderte Investmentbankerin, ein Polizist ... das ist erst die Hälfte der Protagonisten, deren Absichten oder Wege sich in den Straßen, Clubs, Hinterhöfen und sogar auf einem Dach von Zürich kreuzen. Einen durchgehenden Handlungsfaden gibt es nicht in dieser Farce, die eher eine Tour de Force durch alle Klischees aus einschlägigen Krimis und über die Stadt Zürich ist, deren weniger glänzende Seiten Michael Herzig aus seiner Arbeit im Sozialbereich gut kennt, und in denen auch seine Johanna-di-Napoli-Thriller angesiedelt sind. Das geht auf Kosten von Originalität und ergibt banale Unterhaltung.

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Am Ende die Nacht

Am Ende die Nacht

Michael Herzig
Grafit (2016)

206 S.
fest geb.

MedienNr.: 585065
ISBN 978-3-89425-674-6
9783894256746
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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