Die Netanjahus

Im Jahr 1959 lehrt und forscht der Historiker Ruben Blum als einziger jüdischer Professor an der ländlich gelegenen Corbin University. Als sich mit Ben-Zion Netanjahu ein weiterer jüdischer Historiker zum Vorstellungsgespräch ankündigt, wird er Die Netanjahus im Einklang mit dem alltäglich präsenten und mehr oder weniger subtil geäußerten lokalen Antisemitismus gebeten, sich des Gastes anzunehmen. Bereits im Vorfeld deuten dessen akademische Arbeiten und Empfehlungsschreiben auf eine schillernde Persönlichkeit und einen leidenschaftlichen Zionisten hin. Als Netanjahu schließlich mit seiner ganzen Familie im Schlepptau bei den Blums auftaucht, bestätigen sich nicht nur die Befürchtungen hinsichtlich seiner akademischen Tauglichkeit. Auch im zwischenmenschlichen Bereich entwickelt sich der Besuch zu einer großen Herausforderung. - Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Roman greift eine Anekdote auf, die auf wahren Begebenheiten rund um die Familie des heutigen israelischen Premierministers beruht. Auf unterhaltsame Weise wird die Situation im Laufe der Erzählung immer weiter eskaliert. Ein gewisses Interesse für jüdische bzw. israelische Geschichte empfiehlt sich angesichts entsprechender (teilweise recht umfangreicher) Passagen. Für anspruchsvollere Leserinnen und Leser gerne zu empfehlen.

Marlene Knörr

Marlene Knörr

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Netanjahus

Die Netanjahus

Joshua Cohen ; aus dem Englischen von Ingo Herzke
Schöffling & Co. (2023)

287 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751411
ISBN 978-3-89561-624-2
9783895616242
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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