Pink elephant
Ali und Tarek beleidigen den gleichaltrigen Vincent und verprügeln ihn. Nach einem Gespräch bei einem Therapeuten werden die drei Freunde. Die Jungen schwänzen die Schule, nehmen Drogen, spielen an Geldautomaten. Bald findet Vincent heraus, dass
Ali in Schwierigkeiten steckt, da er von einem älteren Jungen, den alle nur O. nennen, abgezogen und geschlagen wird. Auch Vincent gerät bald in das Visier von O. und seiner Clique. Als Ali keinen Ausweg mehr sieht, unternimmt er einen Selbstmordversuch. Seitdem liegt er im Koma. Um Ali von O. freizukaufen, begehen Vincent und Tarek mit einer Pistole, die Vincent bei seinem Onkel gefunden hat, einen Überfall auf ein Spielkasino. Wortkarg und sprunghaft wie seine jugendlichen Hauptfiguren, erzählt Kieser die Geschichte der drei Freunde, die auf der Suche nach ihrer Rolle in der Gesellschaft sind. Auch rassistische Grundmuster, deren Opfer sowohl Deutsche als auch Migranten sein können, werden thematisiert, ohne dass sie plakativ in den Vordergrund rücken. Die häufig wechselnden Zeitebenen erschweren es den Leser:innen manchmal, der Handlung zu folgen, geben den Figuren aber eine Tiefe und Brüchigkeit, die sie authentisch werden lässt.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Pink elephant
Luca Kieser
Blessing (2024)
301 Seiten
fest geb.