Die Nachzüglerin
Bei einem schweren Autounfall starben seine Freundin und ein guter Freund. Salo Oppenheimer, der Fahrer des Wagens, blieb beinahe unverletzt. Jahre später heiratet Salo die unscheinbare Johanna, die es sich zur Lebensaufgabe macht, Salo seine Schuld
vergessen zu lassen. Um Kinder zu bekommen, brauchen die beiden die Unterstützung einer Kinderwunschklinik. Schließlich bekommen sie Drillinge, zwei Jungs und ein Mädchen, die lediglich die gegenseitige Abneigung miteinander teilen. Salo sammelt Kunst, Johanna kümmert sich um die Familie. Da trifft Salo die Frau wieder, die als vierte Person mit im Auto gesessen hatte: Stella. Sie wird Salos große Liebe. Daran ändert sich auch nichts, als Johanna noch ein weiteres Kind entstehen lässt – Phoebe, die Nachzüglerin. Beim Familienurlaub auf Martha's Vineyard, am 10. September 2001, eskaliert der Streit der Geschwister. Salo trennt sich von seiner Frau, bevor er am nächsten Tag in ein Flugzeug steigt, um zu seiner Geliebten zu fliegen. – Ein fulminanter Familienroman der New Yorker High-Society, erzählt aus der Perspektive der jüngsten Tochter. Manchmal mit Längen, aber mit immer neuen, unerwarteten Wendungen. Wichtige Themen wie das Einfrieren von Eizellen, sexuelle Orientierung, Diskriminierung und schließlich Versöhnung werden berührt. Ungewöhnlich und beeindruckend.
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Nachzüglerin
Jean Hanff Korelitz ; aus dem amerikanischen Englisch von Sabine Lohmann
Blessing (2024)
494 Seiten
fest geb.