Hereingekommen auf den Markt
Während vor allem der christlich-muslimische Dialog seit 2001 ständig in den Medien präsent ist, vollzieht sich die Präsenz des Buddhismus in Deutschland, genauso wie der entsprechende Dialog mit den Kirchen, eher heimlich, still und leise. Gerade einmal knapp 14 Seiten füllt die Darstellung des offiziellen kirchlichen Dialoges mit Buddhisten. Die unübersichtliche Vielfalt der buddhistischen Schulen, die Abwesenheit eines personalen Gegenübers und die zentrale Rolle des Einzelnen machen den Buddhismus interessant für den westlichen Menschen. Erhellend ist die in kleinteiliger Arbeit zusammengefügte und systematisierte Übersicht über Geschichte, Entwicklung und Gruppierungen des Buddhismus in Deutschland. Von Mahayana, Theravada, Tibetischem Buddhismus, Zen bis zu Willigis Jäger wird die aktuelle deutsche Szene tiefenscharf skizziert. - Höbsch, Fachmann für Sekten und Weltanschauungsfragen im Erzbistum Köln, legt einen profunden theologischen Überblick über das aktuelle (kirchenamtlich-) katholische Verständnis von interreligiösem Dialog vor, im gut Ratzingerschen Sinne begründet eng christologisch und gelegentlich betont abgrenzend. Die Ausführungen sind oft in einem für den fachfremden Leser schwierigen theologischen Duktus gehalten. Eine lesenswerte Momentaufnahme zum Buddhismus und dem christlich fundierten interreligiösen Dialog im deutschsprachigen Raum, geeignet für Theologen und Religionslehrer.
Karsten Steil-Wilke
rezensiert für den Borromäusverein.
Hereingekommen auf den Markt
Werner Höbsch
Bonifatius (2013)
Begegnung ; 20
337 S.
kt.