In mir spielt Musik
Die rhythmisch-musikalische Reimgeschichte beginnt am Morgen. Ein Kindergartenkind wacht auf und erzählt in Ich-Form, dass es rundherum noch ganz still sei, aber in ihm schon Musik spiele. Lautmalerisch führt es vor, wie die Sohlen klackern, der Bauch gluckert und das Herz wummert. Noch im Schlafanzug schwingt es sich auf ein Spielzeugpferd und dirigiert die Schlägel einer Trommel. Dann spitzt das musikbegeisterte Kind die Lippen. Aus seinem Mund kommt ein ganzes Band voller bunter Noten, dekoriert mit Herzen, Vögeln und einem tanzenden Schmetterling. Eine Schaukel, ein Regenschirm und eine Wäscheleine animieren die Hauptperson, sich zu bewegen und dabei Töne zu erzeugen. Das Höchste der Gefühle ereignet sich am Ende: Die liebevolle Mama flüstert zärtliche Worte, die wie Musik in den Ohren des Kindes klingen, und kuschelt sich eng an. - Dieses kleinformatige Bilderbuch mit seinen stabilen, abgerundeten Seiten aus dicker Pappe ist ein Glücksfall. Mit ihm wird das Aufwachen tatsächlich zu einem kleinen Konzert. Seine Illustrationen sind eine optische Pracht, sie durchzieht ein musikalischer Grundton. Kreative Collagen ergänzen die lebendigen Zeichnungen, lustige Details laden zum genauen Hinsehen ein und erleichtern den Start in den Tag. Ein Buch, das in jeder Kinderbücherei einen besonderen Platz einnehmen sollte.
Martina Mattes
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
In mir spielt Musik
Melanie Laibl ; [Illustration:] Cansu Yakin
Vermes Verlag (2024)
[26] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 2