Das Meer

Der Himmel, die Flüsse, das Meer und die Wolken sind formlose Gebilde, die Einfluss auf das Leben der Tiere und Menschen nehmen. Den Tieren und Flüssen können die Menschen Namen geben, doch angesichts des Himmels und des Meers wird sich der Mensch seiner räumlichen und zeitlichen Begrenztheit bewusst. Mit diesem Bilderbuch wird eine Stimmung vermittelt, in der Betrachter/-innen, Leser/-innen und Zuhörer/-innen der Größe und der Gewalt der Elemente nachsinnen können. Die Bilder sind skizzenhaft angelegt: Meeresbewohner, Himmelskörper, kleine Gestalten in Booten, die mit Netzen hantieren, Kinder am Strand - all diese Bildelemente scheinen miteinander verbundene Spuren einer unabgeschlossenen Erzählung zu sein. Die schönen Blätter eines mexikanischen Illustratoren-Teams zeigen Aquarelle und Zeichnungen, Frottagen und Collagen. Sie geben Anlass, den Blick schweifen zu lassen, Fixpunkte zu finden und gedanklich weiterzuschwimmen. Die Balance zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion ist auch in den Texten der peruanischen Autorin zu finden, die in freien Versen weite Assoziationsräume eröffnen. Auch hier sind die Formlosigkeit, die Massen und ihre Bewegungen und auch die Schicksalskräfte für Mensch und Tier wunderbar umgesetzt. Dieses Buch schenkt einem viel: es bietet mit seinen Bildern feinen ästhetischen Genuss und lässt im Text eine große, ungebrochene Natur-Geschichte entstehen, in der auch der Mensch ein Kapitel bewohnen darf.