Welt, warte!

Henry und Brie, beide zwölf Jahre alt, sind beste Freunde, seit sie denken können. Als in den Nachrichten verkündet wird, dass die Welt in 10 Tagen von einem Asteroiden zerstört werden soll, drehen alle völlig durch: niemand geht mehr arbeiten, die Schule fällt aus, Polizisten streiken, Supermärkte werden geplündert. Henrys Vater will plötzlich all die Zeit nachholen, die er sonst nie für seinen Sohn hatte. Bries Mutter fängt an, eine Bucket-List abzuarbeiten, auf der alle möglichen waghalsigen und abenteuerlichen Dinge stehen, für die sie sich als Geschäftsführerin vorher nie Zeit genommen hat. Bries Vater dagegen sucht Trost im Glauben und bei seinen Enten und wird dadurch unfreiwillig zu einem Enten-Propheten mit vielen treuen Anhängern. Ihre 19-jährige Schwester Lille will unbedingt noch schnell Bries Mathelehrer heiraten, bevor die Welt untergeht. Nur Henry und Brie bleiben einigermaßen ruhig und suchen nach einer Parallelwelt, in der sie ihr Leben auch nach der Apokalypse weiterleben können. Auf ihrer teils sehr abenteuerlichen Suche begegnen sie sehr interessanten Menschen, die ihnen viele wichtige Dinge über das Leben mit auf den Weg geben. Zum Beispiel darüber, was Beruf und Berufung ist, über Träume im Leben und was es bedeutet, Stoiker zu sein. Die beiden fangen an, über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken, darüber, was sie bisher für selbstverständlich gehalten haben, und darüber, was Freundschaft und Familie für sie bedeutet. Sie lernen die Menschen in ihrem Umfeld neu kennen und lieben. - Meine anfängliche Skepsis gegenüber dem Thema des Buches war nach ein paar Seiten verflogen. In dieser klugen, spannenden, lebensbejahenden und an so mancher Stelle urkomischen Geschichte steckt so viel mehr als "nur" der Weltuntergang. Nicht nur für Kinder, sondern auch für erwachsene Leser sehr zu empfehlen.