Monsteroma

„Papa ist eigentlich immer fröhlich“, heißt es in dem Bilderbuch. Dass er aber auch streiten und schlecht gelaunt sein kann und sogar manchmal brüllt, ist ein Phänomen, dass vornehmlich zum Ende des Sommers auftritt. Warum nur? Aus Sicht der kleinen Tochter werden die Gefühle des Vaters geschildert, wenn dieser von seiner Mutter erzählt. Papa bezeichnet sie gerne als „Monster Oma“. „Und von Monstern hält man sich fern.“ resümiert er. Da Mama es für wichtig erachtet, dass Papa seine Mutter zum Geburtstag besucht, fährt er Anfang September dorthin. Widerwillig grollend und deutlich nervös. Zum allerersten Mal darf ihn seine kleine Tochter, die Protagonistin des Buches, begleiten. Sie soll endlich einmal ihre Großmutter kennenlernen. Gebrieft durch die Kommentare des Vaters, theorisiert die Kleine: „Wie sie wohl aussieht, meine Monster Oma? Ob sie Krallen hat und Feuer spucken kann?“ In dieser Geschichte ist der Papa das Kind. Er sträubt sich so sehr gegen das Treffen, trödelt herum, schüttelt energisch den Kopf und schaut trotzig zur Seite. Und dann ist es endlich so weit. Vater und Tochter treffen auf die Monster Oma ... Schon zu Beginn, noch vor Betreten des Hauses, macht sie ihrem Namen alle Ehre und gibt den Befehl, dass der mitgereiste Familienhund das Haus auf keinen Fall betreten darf. Er muss die gesamte Aufenthaltsdauer im Garten verbringen. Aber wo bleibt der vermutete Schneckenschleim und wo sind die Krötenaugen? Vergeblich sucht das Mädchen nach den Monster-Indizien im Haus der Oma. - Eine Geschichte über schwierige Familienbeziehungen aus der Sicht eines Kindes. Was machen familiäre Beziehungen mit einem Menschen? Die Autorin und Illustratorin begleitet den stimmigen, wunderbaren Text mit feinen Zeichnungen über eine Familie, die sich zu dritt einfach am wohlsten fühlt.