Der Fall des rätselhaften Reifrocks
Die vierzehnjährige Enola Holmes versteckt sich in London vor ihrem älteren Bruder Sherlock, der sie in ein Internat stecken möchte. Doch sie will lieber frei sein und als Detektivin rätselhafte Fälle lösen. Diesmal wird ihre alte Vermieterin entführt, weil sie angeblich eine geheime Botschaft aus dem brutalen Krimkrieg besitzt, der schon seit 30 Jahren vorbei ist. Die Spuren zur Aufklärung des Geheimnisses und zur Befreiung der alten Dame führen zu der berühmten Krankenschwester Florence Nightingale und zu einem Mitglied im House of Lords. Sie führen aber auch wieder ganz knapp an ihrem Bruder Sherlock vorbei. Wenn man sich von dem harten Vorwort, das einen Einblick in die Realität eines Lazaretts in der Türkei 1855 gibt, erholt hat oder wenn man es, wie die Autorin rät, überschlagen hat, entwickelt sich langsam eine sehr spannende Geschichte. Sie ist nicht ganz leicht zu lesen und zu verstehen, da die Erzählsprache stark an die Zeit um 1900 angelehnt ist und man die Brisanz der geheimen Botschaft nicht recht einsehen kann. Wer jedoch die vier Vorgängerkrimis von Enola Holmes gelesen hat (zuletzt: BP/mp 21/70), wird auch von dieser Krimigeschichte mit historischem Bezug gefesselt sein.
Emily Greschner
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Fall des rätselhaften Reifrocks
Nancy Springer ; aus dem Amerikanischen von Nadine Mannchen
Knesebeck (2021)
Ein Enola Holmes Krimi ; Band 5
169 Seiten : Illustration
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12