Honigbienen
Alleine schon wegen der faszinierenden Fotografien von Ingo Arndt lohnt es sich, durch diesen Bildband zu blättern. Da gibt es doppelseitige Großaufnahmen von Bienen beim Trinken, von der Königin bei der Eiablage ("stiften"), von Bienen, die sich
gegen eine Hornisse zur Wehr setzen und die faszinierenden Aufnahmen eines Bienenvolkes, das eine alte Spechthöhle besiedelt. Die Texte des Verhaltensbiologen und Bienenforschers Jürgen Tautz informieren über das Leben der Bienen und bringen Fachleute genauso wie Laien zum Staunen. Lange Zeit dachten Biologen und Imker, Honigbienen seien ohne Hilfe des Menschen gar nicht mehr in der Lage, in freier Natur zu überleben. Erst in den letzten Jahren entdeckten sie, dass es nach wie vor (oder wieder) Bienenvölker gibt, die ohne Pflege durch einen Imker auskommen und wild in ihrem angestammten Lebensraum, dem Wald, leben. Das heißt auch, dass sie einen Weg gefunden haben, mit der Varroa-Milbe klarzukommen, einem Bienenparasiten, der den Imkern große Schwierigkeiten macht. Ein eigenes Kapitel informiert über die Zeidlerei, bei der Menschen künstliche Höhlen in Bäumen schaffen, die von wilden Honigbienen besiedelt werden. Abgesehen von der (niemals vollständigen) Honigernte bleiben die Bienen dabei sich selbst überlassen. Ein absolut sehens- und lesenswerter Bildband, für Fachleute und neugierige Laien gleichermaßen geeignet. Ab mittleren Beständen sehr empfehlenswert!
Redaktion
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Honigbienen
mit Fotografien von Ingo Arndt und Texten von Jürgen Tautz
Knesebeck (2020)
189 Seiten : farbig
fest geb.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats