Die Schneiderin des Nebels
Rosa ist ein ungewöhnliches Mädchen, sie kann Immaterielles vergegenständlichen. Aus feinen Nebelfäden, die sie am Flussufer mit ihrem Schmetterlingsnetz einfängt webt sie Stoffe für eine Gesellschaft, die alles Unangenehme, Unerwünschte hinter
einem dichten Schleier verstecken will. - Das renommierte Bilderbuchkünstlerinnenduo visualisiert das ort- und zeitlose Geschehen in flüchtigen Pinselstrichen, deren Konturen im Nebel und den überlagerten Ebenen des eingearbeiteten Transparentpapiers verschwimmen. Zunehmend schimmern dahinter jedoch Erinnerungen durch und verdeutlichen die Fragilität des vermeintlich absoluten Schleiers. Die melancholische Atmosphäre wird aufgebrochen, als Rosa einen Brief ihres Vaters erhält, der plötzlich wieder in ihr Leben tritt. Anstatt des Nebels webt Rosa nun mit Sonnenstrahlen, deren wärmende, leuchtende Farbgebung und volle, bauchige Formen Rosa und ihren Vater geborgen umhüllen. - Eine allegorische Geschichte, die viel Raum für Interpretation offenlässt. Sehr gerne allen Büchereien empfohlen!
Redaktion
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Schneiderin des Nebels
Agnès de Lestrade & Valeria Docampo
Mixtvision (2018)
[24] Bl. : überw. Ill. (z.T. farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5