Pri und der unterirdische Garten

Elf Jahre und dreihundertneun Tage, so lange benötigt der Junge Pri, um zu begreifen, dass er der Held seines Lebens sein darf. Er wohnt mit seiner Familie im fiktiven Städtchen Dunn's Orchard und ist so etwas wie eine lokale Berühmtheit, da er angeblich das erste Kind der Stadt war. Eine zweifelhafte Ehre, denn nun muss er den Bürgermeister Thovald Dunn bei dessen zweifelhaften Immobilienvorhaben unterstützen. Dieser hat den Ort stetig von Natur befreit, so dass zwar alles "ordentlich, hübsch, neu, aber nicht vollkommen" ist. Von einem Obstgarten (engl. orchard) weit und breit keine Spur. Darauf muss Pri aber erst von einem neu zugezogenen Mädchen mit "Science-Fiction-Frisur" (Pri) und einem Hang zu schlauen Fragen hingewiesen werden. Gerade noch hat er kläglich versagt, das Fällen der letzten Kiefer zu verhindern, da steckt er gemeinsam mit eben jener Attica Stone in einem / seinem (Umwelt-) Abenteuer. Mit Gruselwald, Knochenmann und Aufzügen in unterirdische Welten. Mit ehemals besten Freunden, Brüdern und Familiengeheimnissen. Und Obstbäumen … Matt Larkin erzählt eine spannende originelle Geschichte mit skurrilen Charakteren. Ich-Erzähler Pri besitzt die Fähigkeit zur Selbstironie, was in Sachen Coolness für einen fast 12-Jährigen schon mal wichtig sein kann und Attica besticht durch eine ungeheure Schlagfertigkeit - im übertragenen wie wörtlichen Sinne. Umweltthemen werden geschickt in die Handlung integriert (Wo können Bäume wachsen? Wie verlaufen Flüsse? Was ist einzigartig?), so dass hier auch über ökologische Fragestellungen nachgedacht wird. Gerne empfohlen.