Kranichland

Therese Groen erbt von Schwester Marlene die Hälfte eines Hauses in Rostock. Die Erbschaft verblüfft sie, dachte sie doch, ihre Schwester sei noch vor Thereses Geburt Anfang der 1970er Jahre bei einem Fluchtversuch gestorben. Neugierig forscht Therese nach und kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur, das weit in die Vergangenheit der Familie zurückreicht. Die Geschichte erzählt von den Mädchen Charlotte und Marlene, die in der DDR aufwachsen. Ihr Vater ist ein hohes Tier bei der Stasi, die Mutter arbeitet als Krankenschwester. Während Charlotte linientreu ist, träumt Marlene Anfang der 1970er Jahre von einem Leben in Freiheit. Dieser Traum kostet Marlene scheinbar das Leben. Wie hoch der Preis für Marlenes Traum wirklich war, stellt Schwester Charlotte fassungslos erst nach fast 40 Jahren fest. Der Roman ist gut, aber nicht rührselig, sondern anrührend und sachlich erzählt. Ausgehend von den 1930er Jahren spannt sich der Erzählbogen über die Hochzeit in der DDR bis in die Jetztzeit. Beate Rysop hat genau die richtige Stimme, spricht sehr deutlich und mitfühlend, kann aber auch kantig wirken. Für alle interessierten Hörer gute Unterhaltung.