DIGGER
Für welches Vergehen der korpulente Kriminelle Digger in ein abgelegenes Gefängnis an einer Steilküste eingeliefert wird, wird nie erklärt. Der schweigsame Einzelgänger mit verschärften Haftbedingungen möchte am liebsten seine Ruhe haben und interessiert sich lediglich für die Möwe an seinem Fenster. Doch ein Mordanschlag bezeugt, dass er Feinde hat. Langsam freundet er sich mit einem Hispano-Mithäftling als Off-Erzähler des Bandes an. – Ralf Marczinczik alias Ramar schuf einen einfallsreich erzählten, in Kapiteln angelegten Semi-Funny zu Alleinsein, Freundschaft, Freiheitsdrang und die Chancen der Entfaltung. Mag die Schlusswendung auch nicht völlig glaubhaft wirken, überzeugt das schwarzweiß angelegte Graphic Novel-Debüt durch eine poetische Erzählweise, menschliche Haltung und originelle grafische Umsetzung. Als Zeichen der Hoffnung lässt Ramar gegen Ende zunehmend Farbe einfließen. Ein Tipp für größere Bestände.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
DIGGER
Ramar
Kult Comics (2024)
189 Seiten : teilweise farbig
fest geb.