Was ist nur mit Opa los?

Der Rattenopa ist nicht mehr der alte: er zieht sich zurück, ist teilnahmslos, müde, manchmal aggressiv und er pflegt sich nicht. Alle Familienmitglieder sorgen sich und lassen sich einiges einfallen; z.B. konstruieren sie aus einem alten Rollschuh eine Art Schiebebett für ihn, um ihn zu ehemaligen Lieblingsplätzen zu bringen, doch er kann sich nicht einmal mehr erinnern. Doch als die Rattenschwiegertochter ein paar Rattenkinder zur Welt bringt, gelingt es ihm, sich wieder ein bisschen in die Familie einzubringen. Die Geschichte, die in einem sehr umfangreichen Text zum Vorlesen präsentiert wird, behandelt ein Thema, das in den nächsten Jahren sicher noch drängender werden wird: Demenz. Es werden typische Erscheinungsbilder dargestellt, so dass Kinder den Transfer ganz gut vollziehen können. Sehr gelungen und vorbildlich ist das gemeinschaftliche und engagierte Handeln der Familie. Sehr gelungen ist es auch, ein so gefürchtetes Tier wie die Ratte als Identifikationsfigur auszuwählen, denn Ratten haben tatsächlich einen sehr ausgeprägten Gemeinschaftssinn und sind intelligente sowie reinliche Tiere. So werden ganz nebenbei auch noch ökologische Kompetenzen gefördert. Die Illustrationen sind in unterschiedlichen Größen nach keiner festen Ordnung in den Text integriert, was sehr belebend und anregend wirkt; sie sind eher abstrakt gehalten und dabei klar und aussagekräftig. Das Buch kann für Kinder ab 4 Jahren allen Beständen nachdrücklich empfohlen werden.