Meine Mama ist ein Kunstwerk

Nicht jedes Kind hat so eine Mama. Die des Ich-Erzählers ist tätowiert, ihre Körperkunst fällt sofort auf. Am Oberkörper, am Fuß und an den Armen sieht man Blumen, Tiere und Verzierungen. Besonders gefällt dem Sohn ein Herz am linken Arm: Es trägt seinen Namen. Stolz präsentiert die Mutter ihre Tätowierungen, genauso wie andere Menschen die ihren zur Schau stellen, wie etwa die Frau mit dem Mops. Auch Opa und Oma Finn sowie die Kita-Leiterin sind mit bunten Bildern geschmückt, welche ihre Träume und ihr Leben erzählen. Im Kunstmuseum bewundern Mutter und Sohn die fantasievollen Tätowierungen vergangener Zeiten. Der Junge bemerkt, dass viele Menschen seine Mama betrachten, manche wohlwollend, manche kritisch. – Das wunderschöne Buch vermittelt zwei zentrale Botschaften. Erstens: Ein kleiner Junge liebt seine Mama bedingungslos und sieht in ihr das schönste Meisterwerk von allen. Zweitens: Ob tätowiert oder nicht, alle Menschen sind Kunstwerke und sollten für das gefeiert werden, was sie sind. Die leise Erzählung lässt auch die Existenz von Vorurteilen spüren und bietet einen guten Ausgangspunkt, sich dem Thema zu nähern und darüber zu sprechen. Sehr, sehr empfohlen.