Aber wir sind keine Löwen!

Der selbstverliebte Löwenkönig fordert von den Tieren des Dschungels, sich mit Schlamm zu besudeln, um löwenartig auszusehen. Die Tiere sind deswegen unglücklich, bis eines Tages eine Flamingodame erscheint. Sie erklärt den Tieren, dass sie ein blasenartiges Kraftfeld um sich haben, dass sie vor dem Löwen und seinen Befehlen schützt. Der Flamingo lädt alle zu einer Kostümparty, sogar den Löwen. Die Tiere verkleiden sich in ihnen entgegengesetzte und doch durch ein Merkmal verbundene Arten, wie die Marienkäfer in Leoparden und umgekehrt. Der Löwe kommt mit seinem gepunkteten Geschenkpapierkostüm bei der Leopardin gut an. Sie erklärt ihm: "am meisten liebe ich es zu sein, was immer ich will." - Das ist die Kernbotschaft des Buches. Der Löwe hat mit seinem Befehl Grenzen überschritten, vermittelt die Autorin im Nachwort, das sich ausdrücklich an die kindlichen Leser wendet. Das Kraftfeld ist für sie ein geeigneter Abwehrmechanismus. Die Folgerungen daraus gehen aber weit über den Inhalt der Geschichte hinaus. Dadurch wirkt das Buch etwas überfrachtet. Reizvoll ist der Stil der Illustratorin Norvile Dovidonyte mit seinem Changieren zwischen Realismus und den naiven Dschungelbildern Henri Rousseaus.