Albwachen

Thomas wächst in dem kleinen Dorf Drissegg in einem Tiroler Tal auf. Schon als kleiner Junge hat er Albträume und verspürt danach einen gefräßigen, tiefschwarzen Klumpen im Bauch, einen Griff um den Hals und eine Sechskantschraube im Mund. Diese Erscheinungen verschwinden nur, wenn er den Traum in der Wirklichkeit nachvollzieht. So träumt er z.B., dass er fliegen kann und lässt sich dann tags darauf rückwärts aus seinem Klassenzimmer fallen, worauf er natürlich im Krankenhaus landet. Immer wieder macht er nach seinen Albträumen irgendwelche schrecklichen Sachen. Nach der Matura studiert Thomas in Innsbruck Pädagogik und heiratet. Er arbeitet aushilfsweise als Geschichtslehrer an der Grundschule Drissegg und als Teilzeitkraft in einer Schlosserei, hat Kinder, aber seine Psychose lässt ihn nicht los, er bekommt immer schrecklichere Albträume. Thomas packt die Koffer und flieht, weit weg von daheim in Schweden kauft er ein Haus an einem See in einsamer Gegend bei Jokkmokk und findet Arbeit in einem Erlebnisdorf. Dort oben im hohen Norden lähmt der lange Winter den Klumpen in seinem Bauch und den Griff um den Hals spürt er kaum mehr. Thomas schreibt Briefe an seine Frau, fängt ein Tagebuch an. Doch im Frühjahr ist der Klumpen wieder da, wird wieder gierig. - Der Roman dreht sich um das schwierige Thema menschlicher Psychosen. Der Autor beeindruckt mit überbordender Erzählphantasie und tiefen Einblicken in die Seelenlage seines Protagonisten. In einem teilweise sonderbaren Sprachstil und mit vielen Perspektivwechseln entwickelt er eine effektvolle Mischung aus Realität und Surrealität. Die Geschichte steckt aber auch voller Fragen, die nicht beantwortet werden. Ein psychologischer Mystery-Thriller für problembewusste Leser psychologisch motivierter Darstellungen.