Superhits der Showa-Ära
Der Roman des japanischen Schriftstellers Ryo Murakami, 1994 im Original erschienen, ist allenfalls faszinierend zu nennen. Er nimmt die japanische Gesellschaft aufs Korn, in der einer den anderen beiseite schubst, die Geschlechter einander bekriegen und in der jegliche Individualität und Kreativität fehlt. Daraus macht er eine skurrile Erzählung über zwei Gruppen, in der Männer und Frauen sich einander wortwörtlich aufs Blut bekämpfen wie in einem Bandenkrieg. - Der Roman beschreibt penibel und sehr bildlich die leeren Verhaltensweisen der Gruppen mit vielen Einzelheiten, sodass man sich gerne einmischen würde, um dem ein Ende zu bereiten. Kein Buch, das man "gerne" liest, jedoch faszinierend in Sprache und Absicht.
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.
Superhits der Showa-Ära
Ryu Murakami ; aus dem Japanischen von Jan Manus Leupert
Septime Verlag (2024)
213 Seiten
fest geb.