Ein Winternachtsmord

Justin Savile und Cuddy Mangum sind Polzisten in Hillston, einer doch eher beschaulichen Stadt in North Carolina. Die ruhige Atmosphäre wurde aber mit dem klappernden Lärm von Cadmeans Textilfabriken erkauft. Seit 50 Jahren wird die Stadt von dem Patriarchen Cadmean weitgehend beherrscht. Bürgermeister, Polizeichefs und auch die Vertreter für den Staat sind von ihm abhängig. Als die Ehefrau eines Senators ermordet wird, soll das Verbrechen nach dem Willen des alten Cadmean einem auffälligen Kleinkriminellen angelastet werden; weitere Ermittlungen sind nicht erwünscht. Doch Savile ist, anders als erwartet, nicht gewillt, all die Ungereimtheiten zu übersehen. In der Stadt, in der Raffgier und Verkommenheit nur durch eine oberflächliche moralische Tünche überdeckt werden, wird die Wahrheitssuche bald zu einer lebensgefährlichen Angelegenheit für Savile und seinen Kollegen Mangum. Aber die beiden bringen Ungeheuerliches ans Licht. Zwar gelingt die Aufarbeitung der Verbrechen, die ihre Ursache in lange zurückliegenden Vorfällen haben, nicht so ganz nach dem Rechtsempfinden Saviles, aber er muss sich mit manch unabänderlichen Tatsachen abfinden. - Wegen der einprägsamen Darstellung des sozialen und gesellschaftlichen Gefüges in der Stadt ist dies kein typischer Krimi. Die beiden Hauptprotagonisten sind herausragend dargestellt; ihre Dialoge sind allein die Lektüre des Buches wert. Sehr unterhaltsam! Auch für Leser mit literarischen Ansprüchen bestens geeignet. Breit einsetzbar. (Übers.: Claudia u. Michael Bodmer)