Wo die Wölfe sind

Inti Flynn ist mit ihrer Forschungsgruppe in Schottland, um die Wölfe wieder anzusiedeln, die vor 70 Jahren ausgerottet wurden. Die Wölfe sind wichtig für das Gleichgewicht der Natur, für die Pflanzen und für das Tierreich, das ist ihre Überzeugung. Sie wildern aus, und das führt zu viel Widerstand und Misstrauen in der Bevölkerung. Die Ergebnisse ihrer Forschungsgruppe, die eigene Vergangenheit, der prägende Vater, die Fürsorge für ihre eingeschränkte Zwillingsschwester Aggie, die durch ein gemeinsames Trauma die Stimme verlor, und vor allem die Tatsache, dass Inti ihre Gefühle zu Duncan entdeckt, treiben sie, die maximal empathisch ist, um. Sie kommt nicht zur Ruhe! Zu allem Überfluss wird noch Stuart tot aufgefunden, der seine Frau Lainey seit Jahren schlägt und misshandelt. Duncan liebt seit Jahren Lainey - wollte er sie endlich von ihrem Leid befreien? War es wieder einer der mittlerweile von der Bevölkerung gehassten Wölfe? Oder war es Inti selbst, die diesem "Ekel", der zu Mensch und Tier gleichermaßen böse ist, ein Ende bereiten wollte? - In diesem leicht zu lesenden Roman, der die Thematik Wölfe, Auswilderung und Widerstände gut thematisiert, geht es aber vor allem auch um Trauma-Bewältigung versus Liebe und Vertrauen. Das Buch ist thematisch an "Tiger" von Polly Clark angelehnt. "Wo die Wölfe sind" ist ein wunderbares Buch für entspannte Tage. Zum Abtauchen, nicht in die kalten anstrengenden Tiefen, sondern zum Abtauchen an der sonnendurchfluteten warmen Oberfläche!