Für die Freiheit

Auch wenn der Bauernkrieg 1525 mit der von Luther ausgehenden Reformation verbunden ist, gaben Luthers Thesen nicht den alleinigen Ausschlag für den Aufstand, dessen Anfänge einige Jahre zuvor bereits sichtbar wurden. Es waren vor allem die Lebensbedingungen Für die Freiheit der Bauern, die die Unzufriedenheit so hochkochen ließen, dass sich immer mehr Untertanen – auch Handwerker und Adelige – gegen ihre weltlichen und kirchlichen Unterdrücker auflehnten. Lyndal Roper, die in Oxford lehrt, analysiert detailliert die Ursachen und den Verlauf des Krieges. Dabei geht sie auf die Anführer und die Intentionen der einzelnen 'Haufen' ein, wie sich die lokal organisierten Aufständischen nannten. Als Leser:in begegnet man moderaten Vertretern ebenso wie radikalen Anführern, von denen der Bekannteste wohl der Prediger Thomas Müntzer ist. Das Buch thematisiert auch die Rolle der Frauen bei diesem Aufstand, dessen öffentliches Bild von männlichen Ritualen des Kampfes und der Brüderlichkeit geprägt war. Als Quellen nutzt Roper historische Dokumente und eine umfangreiche Sekundärliteratur. – Ein Buch, das rechtzeitig zum 500. Jahrestag ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte vor den Leser:innen ausbreitet. Siehe auch Camagni: "1525" (Graphic Novel) in diesem Heft.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Für die Freiheit

Für die Freiheit

Lyndal Roper ; aus dem Englischen von Holger Fock und [einer weiteren]
S. FISCHER (2024)

672 Seiten : Illustrationen, Karten
fest geb.

MedienNr.: 620039
ISBN 978-3-10-397475-1
9783103974751
ca. 36,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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