Die Blackwell-Schwestern

Elizabeth und ihre jüngere Schwester Emily sind die ersten Frauen, die in den USA gegen viele Widerstände ein anerkanntes Medizinstudium erfolgreich absolvieren. Bei Elizabeth ist es die Überzeugung, durch das Studium ein Werkzeug zur Demonstration Die Blackwell-Schwestern der intellektuellen Fähigkeiten von Frauen zu erhalten; bei Emily ist es die Leidenschaft für die Naturwissenschaften. Elizabeth sieht hochmütig auf die Frauen herab, die sich keinen geistigen Anforderungen stellen und nur über Mode, Adel oder Opern reden. Der Frauenbewegung kann sie nichts abgewinnen, sie will die qualitativ hohe Ausbildung im medizinischen Bereich. Mit ihrer Schwester gründet sie 1857 ein Krankenhaus, in dem sich Frauen von Frauen kostenlos behandeln lassen und Medizinstudentinnen praktische Erfahrung sammeln können. Die Schwestern und die gesamte Familie haben sich viele Briefe geschrieben, sodass man ihre Gedanken, Vorstellungen und Entwicklung gut nachvollziehen kann. Eingebettet in das politische Umfeld - Abschaffung der Sklaverei und Kampf für die Frauenrechte - erfährt man, wie Medizin in der Mitte des 19. Jahrhunderts praktiziert wurde: Man wusste nur wenig über Ursachen von Krankheiten und wirksame Therapien, aber sprach das nicht aus. Empfehlenswert für an Medizin, Frauenrechte oder USA interessierte Leser/-innen.

Ruth Titz-Weider

Ruth Titz-Weider

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Blackwell-Schwestern

Die Blackwell-Schwestern

Janice P. Nimura ; aus dem amerikanischen Englisch von Katrin Harlaß
Nagel & Kimche (2021)

463 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 606587
ISBN 978-3-312-01254-1
9783312012541
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na
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