Die Frauen jenseits des Flusses
Frankie McGrath folgt ihrem Bruder als Krankenschwester in den Vietnamkrieg. Während sie noch davon träumt, in der Heldengalerie ihrer Familie verewigt zu werden, erlebt sie den Schrecken des Krieges in seiner ganzen brutalen und blutigen Realität.
Sie widmet sich bis zur totalen Erschöpfung den Schwerstverwundeten und Sterbenden unter grausamen und primitiven Bedingungen. Dabei lernt sie trotzdem wahre Freundschaft mit zwei Krankenschwestern und ihre erste große Liebe kennen. Als sie nach zwei Jahren zurück in ihre Heimat reist, schlägt ihr Ablehnung, Unverständnis und Hass entgegen. Diese Erfahrungen stürzen die junge Frau immer wieder in schwere Lebenskrisen. – Im ersten Teil ihres neuesten Romans beschreibt Kristin Hannah sehr emotional die Schrecken des grausamen Vietnamkrieges anhand der heldenhaften Leistungen der sich aufopfernden Krankenschwestern unter primitiven und äußerst gefährlichen Bedingungen. Auch die psychischen Spätfolgen für die Zurückgekehrten und ihre jahrelangen Traumata bringt die Autorin an Hand der sympathischen Protagonistin gefühlvoll rüber. Sie weist auf den nicht anerkannten Einsatz der Frauen hin und setzt ihnen ein Denkmal ohne Klischees und Vorurteile. Ein Schmöker, der nachhallt und sehr zu empfehlen ist.
Elisabeth Kemper
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Frauen jenseits des Flusses
Kristin Hannah ; aus dem Amerikanischen von Christine Strüh
rütten & loening (2024)
542 Seiten
fest geb.