Der Buchhändler
Um noch einmal neu anzufangen, zieht Erik Lange in die beschauliche Kleinstadt Neukirchen in Bayern und übernimmt eine Buchhandlung. Nach kurzer Zeit findet er über einen Sportverein neue Freunde und fühlt sich bald zuhause. Einzig seine Tochter, die er bei der Mutter zurücklassen musste, fehlt ihm. Als die Tochter eines seiner Sportkameraden spurlos verschwindet, beteiligen sich er und der gesamte Ort an der Suche nach dem Mädchen. Doch die beiden Ermittlerinnen Judith Plattner und Pia Meyer tappen mit ihren Ermittlungen lange im Dunkeln. Als Informationen über den Buchhändler aus dessen alter Heimat bis nach Neukirchen dringen, gerät dieser in Verdacht und in Gefahr, denn die Neukirchener wollen das Gesetz selbst in die Hand nehmen. - Der Roman der Mathematikerin und Krimiautorin Petra Johann wird aus unterschiedlichen Perspektiven, nämlich den der Ermittlerinnen und Erik Langes erzählt. Dies erhöht zwar die Spannung des Krimis, der wie die weiteren Titel der Autorin als Einzeltitel erscheint, schafft es aber nicht zu fesseln. Erst nach zwei Dritteln des Buches nimmt die Handlung Fahrt auf, widmet sich einem nicht alltäglichen Krimithema, um danach eine unspektakuläre Lösung des Falls zu präsentieren. Kein spektakulärer Thriller, eher einfache Krimikost. Überall möglich.
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Buchhändler
Petra Johann
rütten & loening (2022)
431 Seiten
kt.