Black as f***

Michael Harriots Buch über Amerika ist der Gegenentwurf zur idealisierten weißen Geschichtsschreibung und erzählt von der Entrechtung und Erniedrigung afrikanischer Menschen und vom Umgang der Siedler aus der Alten Welt mit der indigenen Bevölkerung. Black as f*** Aber auch von Anführern wie Forest Joe, die Aufstände organisierten. Harriot stellt die Ereignisse in einen größeren Kontext. Er verweist darauf, dass Sklaverei überall auf der Welt seit Jahrtausenden existiert und dass an der Seite der Portugiesen auch Afrikaner als Eroberer in die Neue Welt kamen, etwa Garrido. Auch Indigene haben sich zeitweise mit den Eroberern verbündet, um mehr Einfluss zu erhalten. Das Buch ist kein trockenes Geschichtswerk. Manche Schilderungen sind satirisch eingefärbt und deswegen etwas überzeichnet. Es finden sich auch Exkurse zwischen den Kapiteln, humorvolle Quiz-Fragen etwa und sarkastisch eingefärbte Essays. Das umfangreiche Werk ist ein Blick auf rassistische Grundströmungen in der Geschichte Amerikas und wartet mit wenig bekannten Fakten und Erkenntnissen auf. Als Ergänzung zur lange Zeit vorherrschenden Geschichtserzählung ist Harriots Buch ein wertvoller Beitrag.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Black as f***

Black as f***

Michael Harriot ; aus dem amerikanischen Englisch von Sabrina Sandmann und [einer weiteren]
HarperCollins (2024)

558 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 620837
ISBN 978-3-365-00799-0
9783365007990
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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